Tjaa

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Der erste Teil dieser Seite enthält eine Art Sammlung von Begriffen, die in diesem Webauftritt meiner Ansicht nach eine Rolle spielen. Weiter unten beginnt das Archiv.

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Tjaa. Hier finden Sie Artikel, die unter dem Menüpunkt "Aktuelles" erschienen sind. Sie bleiben dort ungefähr zwei Wochen. Wenn sie älter werden, ziehe ich sie nach hier um. Je weiter unten sie stehen, desto älter sind sie.



nr 02/05 2021-07-29; KW 28

Kaffeepause (No. 2)

Da schau her ... Carla und Benjamin friedlich vereint.

Hey, ja wieso denn auch nicht?

Berichte über angebliche Zerwürfnisse entsprechen in der der Öffentlichkeit präsentierten Form nicht dem Innenleben der Betroffenen ...

Lieber Toni, man muss halt mal miteinander reden.

Um das Ganze mal im Klartext zu reden: Ich habe verstanden, dass ich gute Fähigkeiten besitze, bei anderen für schlechte Laune zu sorgen.

Sauber, Mann!

Er hat's gecheckt.

Jetzt! Ernsthaft. Und ich will Platz dafür haben, wenn ich sauer bin. Ich will sauer sein dürfen. Ich hab' keine Lust auf ein Umerziehungslager. Damit müsst ihr leben.

Also setzt du uns jetzt doch die Pistole auf die Brust.

Nee, Antek, er will, wenn er sauer ist, das auch uns spüren lassen; er will sich nicht verkünsteln. Du kannst nicht von Selbstverwirklichung reden einerseits. Und andererseits heimlich den Leuten vorschreiben, wie sie zu sein haben.

Mach ich doch gar nicht.

Bei dir, Antek, muss immer alles vernünftig sein. Und tatsächlich meinst du manchmal: Du willst nicht, dass dir jemand hart und deutlich widerspricht. Das wird dann schnell zu einer Diktatur der Wohlanständigkeit. Und da macht Ben nicht mit und ich auch nicht.

Es geht um mich und ich würd' da gern schon noch was zu sagen ... Wenn einer von euch das Gefühl hat, ich gieße meine Wutjauche über ihn oder sie aus, dann sagt: Stop! Und wenn ich's nicht mitkriege, dann brüllt mich halt noch lauter an als ich schon brülle. Ihr seid selber groß. Wehrt euch, wenn ich euch blöd komme. Aber ich mache mir doch nicht dauernd Gedanken um euren Seelenfrieden.

Benjamin, jetzt geht das schon wieder los.

Toni, ich versuch's ernsthaft freundlcher: Du sagst oft, jeder ist für seine Gefühle selber verantwortlich und kein Erwachsener könne von einem anderen erwarten, dass er ihn oder sie emotional reguliere. Stimmt's?

Ja.

Angenommen, ich bin sauer über irgendeinen Mist, den irgendein Politiker verzapft hat und ich mache daraus keinen Hehl. Jeder bekommt es mit. Das macht dich sauer. Und: Dafür bist du selber verantwortlich, nicht ich. Du hast die Freiheit zu sagen: Das ist Bens Ärger, nicht meiner. Das ist nicht meine Baustelle. Ehrlich gesagt: Dadurch bin ich auch freier, denn ich mache mir um dich keinen Kopf. Das wollte ich mit dem Seelenfrieden sagen.

Wow, Benjamin, von dieser Art will ich gern mehr von dir hören und sehen. Ich merke, wie wichtig dir das ist, und du hast keinen von uns "an die Wand gestellt".

Bin ich jetzt der Friedensdepp hier? Das Weichei, die Lusche?

Nein, du bist jetzt einfach ein bischen eingeschnappt. Vielleicht auch, weil ich im letzten Telefonat noch anders geredet habe ... Mir geht diese Flutkatastrophe da im Rheinland nicht aus dem Kopf. Wenn ich so zurückschaue: Es geht - ich glaub, das sind schon dreißig Jahre - immer wieder darum, dass wir uns wegen der Erderwärmung auf höhere Energie in der Atmosphäre einrichten müssen, also Starkregen, Hagel, Sturm, das ganze Programm. Passiert ist viel zu wenig. Sehen wir jetzt. Sagen wir jetzt. Und vielleicht tut sich dieses Mal wirklich mehr. Was ich sagen will: Der Ärger von Ben oder sonst wem, wir brauchen den, weil ohne den passieren viel zerstörerische Dinge als irgendein Brüller es je ausrichten könnte.

O Gott, jetzt sagt keiner was ... Wo ist denn überhaupt der Kaffee.

Mist, der steht in der Küche, ich habe ihn schon in die Tassen gegossen und jetzt ist er bestimmt kalt.

Na, du bist mir einer, ein echter Weltmeister. Aber Leute, ich muss jetzt ...

Ich auch. Wir schaffen das noch in diesem Leben mit dem Kaffee. Ciao! Ciao!





nr 02/04 2021-07-28; KW 28

... gelauscht (No. 2)

Hier ist Antek. Bist Du's, Benjamin? Wie geht's? ... Ach bei mir? Alles bestens. Weshalb ich anruf: Wir sollten mal wieder eine gemeinsame Kaffeepause machen. Was hältst Du von Morgen? ...

Fein. So machen wir's. Und dann habe ich da noch etwas anderes. Bei unserem letzten Kaffee hast Du es mir ja ordentlich eingestielt mit meiner Website. Was ich nicht verstanden habe, warum Du dabei so heftig wirst. ...

Wie kommst Du darauf zu denken, dass das, was du sagst, nicht bei mir ankommt? ...

Erwartest du, dass ich dir sofort zustimme? ...

Also, ich bin dir in meinen Reaktionen zu langsam und das wirkt arrogant auf dich, so snobistisch a la der überlegene Denker? ...

Okay, okay, du hast Recht. Manchmal denke ich wirklich, dass du einfach ein polternder, schlecht erzogener Proll bist. Du haust raus , was dir durch deinen Kopf geht gerade in dem Moment, wo du es sagst. ...

Bei mir weiß man nicht, wo man mit mir dran ist? Weil ich nicht gleich los brülle? ...

Allmählich reicht's. Ich und 'nem Mädchenpensionat entlaufen. Nein, was mich bei dir narrisch macht, ist, dass das einzige Gefühl, was du kennst, Wut ist, und dich ärgert, dass alle anderen Idioten sind. ...

Bist du noch dran? ...

Ja, das Leben ist Absurdistan. ...

Ich hätte es mir darin gemütlich eingerichtet. Und du kämpfst? Gegen Windmühlenflügel. ...

Sag' das noch mal ... Wenn die Klügeren immer nachgeben, regieren die Idioten die Welt? Ich fürchte, das stimmt. ...

Und wenn ich so eine Website mache, die keiner liest und mit der ich kein Geld verdienen kann, dann bin ich ein Idiot.

Ich weiß auch, dass Server Strom verbrauchen. Was ist eigentlich mit deinem Aquarium? Ich leiste mir einfach einen anderen Luxus als Du. ...

Wenn wir so weiter reden, wird das nichts. Mir geht es darum, dass du nicht sofort sauer wirst und maßlos auf alles einschlägst, was dir nicht passt. ...

Was heißt, wenn wir dich lassen? Ich soll dich stoppen? Fffff. ...

Weiß nicht. Bis morgen dann. Tschöö.



nr 01/03 2021-07-26; KW 28

... gelauscht (No. 1)

Antek hier ... wer? ... Carla, schön, dass Du anrufst.
Jaja, geht eigentlich ganz gut ...
Find‘ ich auch, sollten wir unbedingt wieder machen. ...

Benjamin? ...

Ach, weißt Du, rauhe Schale, weicher Kern. Er poltert gerne los. ...

Ob mir das was ausmacht. Als er letztens meine Idee mit der Website so runterputzte, das war nicht so schön. Und er hat ja oft Recht, und ich weiß das, und ich würde die trotzdem gerne machen. ...

Ja, bei dem braucht man schon mal einen breiten Rücken.

Es ist eigentlich nicht so sehr, was er sagt, sondern er verbreitet so eine negative Stimmung. Wenn ich dann länger mit ihm rede, dann rutsche ich innerlich so auf seine Fahrspur und finde ebenfalls, dass es tausende von Dingen gibt, die man kritisieren kann und dass die Welt bald untergeht und irgendwelche Schweine oder Arschgesichter dran schuld sind. ...

Da bin ich aber froh. Ich dachte. ich wäre damit allein. ...

Kotz Dich woanders aus. Das soll ich dann einfach sagen? ...

Kreuzunglücklich. ...

Zu kurz gekommen. ...

Nutzt nichts. Dagegen halten. ...

Riegel vorschieben. ... Kennst du eigentlich die Geschichte mit dem Wolf? Nein? Also pass auf: Ich bring das auch nicht mehr ganz hin. Opa und Enkel unterhalten sich. Der Enkel sagt: In ihm seien zwei Wölfe im Dauerstreit; ein guter und ein böser. Und er fragt seinen Großvater, welcher wohl gewänne. Und der antwortet: Der, den du nährst. Und Ben füttert immer sein böses Tier. ...

Den bösen bei ihm ignorieren. Stimmt. Das ist ein Weg. ...

An dem Punkt würdest Du mit ihm streiten? Oha. Weil es Energieverschwendung ist, wenn man sich aufregt, aber nichts dran ändern kann. Aber das ist idealistisch. So sind wir Menschen nicht. Wir regen uns gerne auf. Ich auch. Nur nicht so wie Ben. ...

Wie ich mich dann fühle? Leer, erschöpft, ausgepowert. Du meinst, wer keine Kraft hat, bewegt nichts. Stimmt. Und es ist so vernünftig, dass es weh tut. ...

Wie ein Erwachsener. Hm. Carla, ... ...

Caarla, ... ...

Carlotta! Themenwechsel! Kaffeepause, wann? ...

Mittwoch oder Donnerstag. Du rufst mich an, sobald Du deine Termine weißt. Und ich Benjamin. Okay. Ciao!

nr 01/02 2021-07-18; KW 27

Aus der Schreibwerkstatt (No. 1)

wieder da

der hunger der durst die volle blase der volle enddarm die geistige leere wieder da die sprudelnden ideen das ungewaschene geschirr die gehaltsüberweisung das schlechte wetter das zwitschern der vögel wieder da das kreischen der räder der tram in der kurve das quietschen der sohlen auf dem parkett das brummen des kühlschrankes das ticken der uhr wieder da die nazis und faschos wieder da das geräusch anfahrender autos die schulglocke aus der nachbarschaft das geräusch anlaufender motoren der kräne auf der naheliegenden baustelle die vorfreude auf einen besuch die sorge dass das motorrad nicht anspringt wieder da der leere akku das lachen der nachbarskinder das rauschen der blätter im wind der staub auf den regalen und bilderrahmen der leere kühlschrank das leere portemonnaie wieder das das leere bankkonto die mietforderung die behauptung dies und jenes brauche nur fünf minuten deutschland den deutschen die einfallslosigkeit wieder da das laute klacken der leertaste beim rechner der nachbar aus dem urlaub das laute singen und grölen besoffener auf dem heimweg die liebe mon cheri wieder da das klappern des bestecks auf den tellern der draußen essenden nachbarn der regen der regen der regen der hinweis auf die klimaveränderungen und unsere unlust uns zu ändern wieder da der appell an den mut und die entschlossenheit der bürger die tarifverhandlungen die vorwürfe die angst die erpressung die freundschaft mit den usa wieder da der kalte krieg die größer werdende armut der zunehmende hunger die zunehmenden infektionsraten der zeitdruck wieder da die lust die lust einfach mal was neues anzufangen die bequemlichkeit die mücken die sonne

Einer meiner Texte aus der zurückliegenden Schreibwerkstatt. Die Aufgabe lautet, ohne abzusetzen Assoziationen zum Thema "Wieder da" zu schreiben.




nr 01/01 2021-07-15; KW 27

Kaffeepause (No. 1)

Nein, ehrlich, das kannst du vergessen. Eine Website ohne Bilder. Geht überhaupt nicht. Guckt sich keiner an. Genau, Leute wollen Bilder gucken, und nicht lesen.

Wahrscheinlich hast du recht. Ich weiß auch nicht, wie ich das besser machen sollte, weil ich es ganz schön schwierig finde die richtigen Bilder zu finden. Schreiben, das kann ich. Die erste Zeile einrücken, das kann ich. Doch mit Bildern umgehen?

Anton, dann lass es einfach bleiben.

Ja, und ich habe den Traum, dass ich so interessant schreibe, dass einige Leute das lesen, obwohl es keine Bilder gibt.

Genau die, die das interessant finden, was du auch interessant findest. Leider gehörst du zu einer absolut kläglich kleinen Minderheit, und dir scheint es damit auch ganz gut zu gehen.

Soll ich mit den Wölfen heulen?

Was heißt hier Wölfe? Wir reden über Menschen.

Schon klar. Wenn ich allerdings gerne malen würde, dann wäre ich Kinderbuchautor. Bilder werden allgemein überschätzt, Ben. Nimm doch mal die Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Wenn du den Fernseher an machst oder wenn du ins Internet gehst, bekommst du Tausende von Bildern und Videoclips zu der Situation dort. Aber erfährst du wirklich etwas Neues, oder bekommst du etwas mit, was in den mündlichen Nachrichten im Radio nicht auch vorkommen tät? Ich meine, Bilder sollten einen Mehrwert haben, ich sollte mehr wissen oder genaueres wissen, wenn ich sie angeschaut habe. Doch normalerweise werden Bilder eingesetzt, um eine bestimmte Stimmung zu erzeugen beim Lesen. Da sitzt du nur und denkst: "O wie schrecklich."

Anton, ich hab jetzt keine Lust auf so eine philosophische Diskussion, mit der du am Ende sowieso nur deine Bildungsarroganz tarnen willst. Beschwer dich nicht, das meine ich, wenn kein Mensch deine Bleiwüste liest.

Na, Jungs, was treibt ihr denn so. Ach, hab ich es mir doch gedacht, die Herren hängen am Computer. Sorry, ich kam nicht früher raus.

Was heißt hier hängen am Computer? Wir haben eine ernsthafte Diskussion.

Na, so ernsthaft ist das auch nicht, denn was du planst, ist ziemlich blödsinnig, ich bleibe dabei.

Warum geht es denn?

Anton will das, was sein Hirn so herausschmalzt, unter die Menschen verteilen. Das ist schon schlimm genug. Aber noch schlimmer ist, dass er es so macht, dass er keinen Erfolg haben wird. Und da frage ich mich schon, wer hier spinnt.

Jetzt hör mal auf. Ich will das, was mir manchmal so durch den Kopf geht, mit anderen teilen. Oder was mir aufgefallen ist von anderen. Wenn Debatten seltsam verlaufen, da könnte ich doch eingreifen ... Und das in einer Umgebung, auf die ich einen gewissen Einfluss habe in dem Sinne, dass ich den Code für diese Webseite selber schreibe. Auch für geistige Nahrung gilt, dass selber kochen besser ist als ein Essen aus der Fabrik.

Siehst du, das meine ich, geistige Nahrung. Entweder du willst etwas verkaufen, dann mach irgendeinen Shop auf, oder du willst Leute überzeugen, dann gestalte das Ganze einladend, so dass sie in eine angenehme Stimmung kommen, denn die brauchen sie, weil sie gleich deinen Senf hören oder lesen müssen.

Wer kocht hier mit Senf im Internet? Also ich finde das ganz praktisch, dass ich für mein Geschäft die wichtigen Informationen durch's Internet einfach allen Leuten zugänglich machen kann.

Ja komm, wir gehen mal auf deine Webseite. Wie war das noch mal? schneid.de, also, hier haben wir’s, und was sehen wir, ein schönes Bild von dir, schöne Bilder von deinen zwei Mitarbeiterinnen, und zwei Kleidungsstücke, die ihr offensichtlich wieder auf Vordermann gebracht hat. Das ist etwas. Das hat Hand und Fuß. aber so etwas will er ja gar nicht: er will schreiben darüber, wie man gescheit über irgendetwas redet, wie man reell argumentiert, ohne einen anderen auszutricksen so zu sagen, was wichtig ist und was unwichtig und so weiter und sofort. Also irgendeine Mischung aus politischer Philosophie und Seelsorge. Stimmt‘s, Anton?

Mensch Ben, jetzt lass ihn doch mal. Ich habe meine Website von 'ner Webdesignerin machen lassen; 1400€. Alles funktioniert, sie schaut wirklich beeindruckend aus und macht was her. Jedesmal, wenn, Kundinnen sind es ja meist, in mein Geschäft kommen, dann frage ich sie, wodurch sie aufmerksam auf mich wurden. Es waren fünf, die vom Internet sprachen, fünf in einem Vierteljahr. Optimistisch angenommen verdiene ich nach Steuern 15€ an diesen Kunden. Ich weiß wirklich nicht, ob ich das noch mal mache. Ihm macht's Spaß. Er tut keinem weh.

Danke, Carla,

Ich will gleich wieder los. Also jetzt: Wo ist der Kaffee?

Stimmt, Kaffee. Mensch, Ben, über dein Gemeckere vergess ich die wichtigen Dinge des Lebens. Also hier haben ... das ist mir jetzt peinlich. Die Maschine muss erst warm laufen, es ist kein Wasser drinnen und auch keine Bohnen.

Anton, du bist unerträglich lebensfremd!

Zweitens: So richtig kann ich es mir nicht vorstellen.

Dann schau einfach mal jeden Tag auf die Website. Zumindest drei Mal in der Woche will ich was bringen.

Gut, dann sehen wir Drei uns nächste Woche um diese Zeit?

Anton, ich bin dann auch mal weg ...

Tschöö Carla, Anton. Schade. Vielleicht können wir unsere Kaffeepause Montag oder Dienstag. Na schaun mer mal.


Huch Carla, hast du mich erschreckt!

Anton, wollte nur kurz sagen: Mach's einfach!




nr 00/00 2021-07-15; KW 27

All we need to give is ...
Kreativität Geist Herz Macht
Trost Wissenschaft Kraft
Weisheit Erkenntnis

1. Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein,
besuch das Herz der Kinder dein:
Die deine Macht erschaffen hat,
erfülle nun mit deiner Gnad.

2. Der du der Tröster wirst genannt,
vom höchsten Gott ein Gnadenpfand,
du Lebensbrunn, Licht, Lieb und Glut,
der Seele Salbung, höchstes Gut.

3. O Schatz, der siebenfältig ziert,
o Finger Gottes, der uns führt,
Geschenk, vom Vater zugesagt,
du, der die Zungen reden macht.

4. Zünd an in uns des Lichtes Schein,
gieß Liebe in die Herzen ein,
stärk unsres Leibs Gebrechlichkeit
mit deiner Kraft zu jeder Zeit.

5. Treib weit von uns des Feinds Gewalt,
in deinem Frieden uns erhalt,
dass wir, geführt von deinem Licht
, in Sünd und Elend fallen nicht.

6. Gib, dass durch dich den Vater wir
und auch den Sohn erkennen hier
und dass als Geist von beiden dich
wir allzeit glauben festiglich.

7. Dem Vater Lob im höchsten Thron
und seinem auferstandnen Sohn,
dem Tröster auch sei Lob geweiht
jetzt und in alle Ewigkeit.

Dieses Lied soll angeblich um 809 entstanden sein (vgl. Wikipedia). Dass er sehr alt ist, daran bestehen keine Zweifel. Ich zweifel nicht daran, dass uns das Gedicht sagt, wo es lang geht, was wir uns geben können, um Krisen zu bewältigen.